Nun gab es hier über ein Jahr lang kein Tutorial mehr und eigentlich ist es auch gar kein „richtiges“ Tutorial geworden, sondern mehr einige Tipps zu schon bestehenden Anleitungen.
Es gibt wirklich schon viele Tutorials zu diesem Thema und es wird im Prinzip immer sehr ähnlich umgesetzt. Warum ich mich nun überhaupt entschieden habe, das Thema hier nochmal aufzugreifen? Ich habe beim Bloggertreffen in der Nähwelt Flach festgestellt, dass einige Plotterbesitzer davon noch gar nichts gehört haben und zusätzlich habe gleich 3 Sprühkleber getestet und ein paar Kleinigkeiten sind eben doch wieder anders :).
Aber erst mal von vorn…
Schon eine ganze Weile, also bestimmt eineinhalb Jahre, habe ich immer mal wieder eine Anleitung gesehen, wie man aus Windradfolie eine eigene Schneidematte macht. Immer wieder wurde die durchsichtige 0.4mm dicke Windradfolie empfohlen, die man im Bastelbedarf bekommt. Meistens wird dann mit der Originalmatte als Schablone und einem wasserfesten Marker das Gitter nachgezeichnet und die Zahlen und der Pfeil aufgemalt, das Ganze übrigens von der Rückseite der Matte, die Zahlen also spiegelverkehrt. Danach wird von vorne der Rand der Matte mit Tape abgeklebt und mit einem non-permanent Sprühkleber die Windradfolie in eine selbstklebende Plottermatte umgewandelt (ein schönes Tutorial findet ihr u.a. bei blogohnenamen).
Total klasse, wie ich finde, bis auf dass man eben das Raster selbst aufmalen musste, und genau das hat mich immer irgendwie davon abgehalten *lach*. Tja und dann entdeckte ich das Tutorial von Kathrin von himmelgrau zusammen mit einem freebie zum Aufmalen des Rasters mit dem Plotter!
Windradfolie hatte ich sicherheitshalber schon mal zu Hause und sogar gleich 2 Varianten. Beide 0.4mm dick, aber sowohl die durchsichtige als auch die matte Variante.
Dann habe ich mir die Anleitung von himmelgrau geöffnet und habe Schritt für Schnitt meine eigene Matte erstellt. Wenn ihr auch die Plottdatei zum Malen des Rasters nutzen wollt, schaut Euch das Tutorial auf himmelgrau genau an und arbeitet jeden Schritt ab. Es ist wichtig alle Einstellungen in der Software wie dort beschrieben zu machen, damit hinterher auch das komplette Raster auf die Winradfolie gezeichnet wird!
Ich habe mit einem Universalstiftehalter und einem dünnen Sharpie Marker das Gitter aufzeichnen lassen. Dadurch dass es spiegelverkehrt von hinten aufgemalt wird, sollte man beachten, dass der spätere rechte Rand der Matte schon direkt 1cm Breite hat, wenn man die Windradfolie exakt an der Markierung in den Plotter ziehen lässt. Die andere Seite schneidet man sich entsprechend auf 1cm zurecht und oben und unten wird jeweils ein Rand von 2cm gelassen. Man sollte bei der Größe der Windradfolie beachten, dass oben und unten noch genug Platz für den Rand bleibt. Der Plotter kann sonst die Matte nicht mehr „festhalten“ wenn der Rand unten zu schmal ist (ratet ruhig, warum ich das so genau weiß *lach*).
Nach dem ein oder anderen Missgeschick hatte ich dann eine 12×12″ und eine 12×8″ Matte aus matter Windradfolie und eine 12×9″ Matte (die Größe war so eigentlich nicht geplant *kicher*) aus durchsichtiger Windradfolie. Rein optisch finde ich die matte Variante viel schöner und man sieht auch nicht so leicht kleine Kratzer auf der Folie. Die matten Folien wirken auf mich irgendwie edler und „professioneller“.
Anschließend wird der Rand der Matte mit Kreppband abgeklebt und ich habe meine Matten auf dem Balkon in einer Box mit 3 unterschiedlichen Sprühklebern eingesprüht. (da die Matten schon allein durch den Sprühkleber kalt werden und sich leicht wellen, sollte man darauf achten, das Sprühen nicht bei zu kalten Temperaturen zu machen, da das Wellen dann noch verstärkt wird. Nach dem Sprühen direkt wieder bei Zimmertemperatur auf eine glatte Oberfläche legen, damit sie wieder glatt liegen und dort gut trocknen lassen, bevor man das Kreppband wieder abziehen kann).
Verwendet habe ich von Welcon „Sprühkleber wieder lösbar“, von 3M Kreativ Mount „Sprühkleber für jederzeit ablösbare und wiederverklebbare Verbindungen“ und von Rayher „Sprühkleber non-permanent“.
Schon alleine vom Finger auf die Matte halten, habe ich einen deutlichen Unterschied in der Klebekraft der 3 Kleber bemerkt. Nach einigem Testen hat sich für mich herausgestellt, dass jeder der Kleber seinen Einsatzzweck hat. Der billigste Kleber von Welcon ist ideal für Vinyl und Heat Transfer (also Flex- und Flock-) Folien. Es ist der Kleber mit der mittleren Klebekraft und ich konnte bisher keine Unterschiede beim Schneiden zu den Orginalmatten feststellen. Auch bei den Schneideeinstellungen habe ich für die einzelnen Materialien nichts verändern müssen.
Der Sprühkleber von 3M klebt am stärksten und ich finde diese Matte toll zum Schneiden von z.B. Snappap. Für Snappap muss man eine wirklich gut klebende Matte nutzen, damit sich das Material auf der Matte nicht verschiebt. Generell ist die Matte sicherlich für alle Materialien geeignet, bei denen man einen hohen Druck zum Schneiden braucht und deren Oberfläche nicht so glatt ist wie bei Transferfolien. Da man zumindest mit dem Cameo 3 auch Filz schneiden kann, könnte ich mir gut vorstellen, dass dafür auch eine stärker klebende Matte von Vorteil ist!
Der Sprühkleber von Rayher klebt nur sehr leicht. Nach dem „Fingertest“ dachte ich erst, dass es zu wenig ist, um überhaupt nützlich zu sein ;). Aber die Matte ist perfekt zum Schneiden von Papier und man muss sich hinterher keine Sorgen machen, dass man auch filigranere Teile nicht mehr von der Matte bekommt. Trotzdem klebt das Papier so gut auf der Matte, dass sich bei mir nichts verschoben hat!
Ich habe meine Matten übrigens noch mit einem Eckenabrunder, also einer Handstanze bearbeitet, um keine scharfkantigen Ecken sondern wie bei den Originalmatten schöne runde Ecken zu erhalten. Das funktioniert mit den dünnen Windradfolien sehr gut und sieht einfach schöner aus.
Was ich allerdings festgestellt habe, ist dass die 0.4mm Windradfolien schon ein wenig dicker und stabiler wirken als die Originalmatten. Ich habe mir mittlerweile noch 0.3mm Windradfolie geholt und werde diese bei Gelegenheit mal testen. Ich glaube fast, dass sie noch etwas besser geeignet wäre – ich berichte hier aber dann nochmal, wenn ich es ausprobiert habe!
So und dann ist da noch das Thema mit der „Abdeckung“. Im Netz findet man meist den Tipp, die Matte mit Backpapier abzudecken, da dieses beschichtet ist und man es so gut wieder von der Matte lösen kann. Allerdings habe ich auch schon gelesen, dass man es besser nicht verwenden sollte, da die Beschichtung Wachse enthält und das die Klebekraft verringert. Mmmmh, die ideale Abdeckung habe ich nun also nicht als Tipp parat, habe für mich nur entschieden, dass ich ja bei verringerter Klebekraft ganz einfach wieder Nachsprühen kann ;). Langzeiterfahrungen kann ich hier aber noch nicht teilen…. ich bin selbst gespannt.
Wusstet ihr schon, dass ihr Euch die Matten selbst machen könnt und habt ihr es selbst schon mal getestet? Wenn ja, wie sind Eure Erfahrungen bisher und spricht für Euch eventuell sogar etwas gegen die selbstgemachte Variante? Ich freu mich über Eure Erfahrungen!
Möchtest Du Dir selbst eine Matte machen, hast aber doch noch offene Fragen, immer her damit, ich versuche sie gerne zu beantworten!
verlinkt bei naefrosch’s Plotter-Tipps und den Plotterliebe Tutorials
Super Sache! Danke! Hast du die 0.3 mm inzwischen ausprobiert?
Huhu Nina, ich habe es versucht ja ;). Allerdings hat es mir beim Aufzeichnen des Rasters mit dem Plotter auf einmal die Matte so nach und nach immer weiter nach rechts geschoben und auch der "Transport" von oben nach unten hat nicht mehr exakt gestimmt. Ich vermute, dass meine matte 0.3mm Windradfolie einfach zu weich ist und es deshalb nicht funktioniert. Von der Dicke müsste es eigentlich besser passen aber sie verkraftet wohl den Druck der Rollen nicht. Aber mit meinen 0.4mm Matten habe ich immer noch nur gute Erfahrungen gemacht und finde es einfach toll, immer die ganz richtig doll klebende parat zu haben :). Liebe Grüße, Tini
Lieben Dank für Deine tollen Tutorials, sie haben mir als Newbie sehr geholfen! Zur Matte habe ich noch die Frage, ob man nicht auch die 0,2 er Windradfolie nehmen könnte, da die Original Matten auch 0,2 mm dick sind. Habe die Befürchtung, dass, wenn man dickes Material plottet, Probleme mit dem Einzug bekommt. ???
Liebe Grüsse Bine
Hallo Bine, es freut mich sehr dass dir meine Tutorials geholfen haben :). Das Problem mit dünnerer Windradfolie ist, dass sie dem Druck der Walzen vom Einzug nicht standhalten. Ich habe es mit einer matten 0,3mm dicken Windradfolie versucht, aber die ist viel weicher. Daher geben auch die 0,4mm Matten wahrscheinlich etwas weniger "Gegendruck" und passen deshalb so gut, obwohl sie etwas dicker sind als die Originalmatten. Ich kann wirklich exakt die gleichen Schnitteinstellungen verwenden und es klappt alles super. Liebe Grüße, Tini